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John David’s neues Buch: GESICHTER DER FREIHEIT

Faszinierende Lebenswege von zehn spirituellen Lehrern unserer Zeit, die durch ihre Klarheit und Ausstrahlung viele Sucher inspirieren. Im Dialog mit John David geben sie einen tiefen Einblick in das Mysterium des Lebens und ihre Wege zur Freiheit.

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Krishna Das

…die Wahrheit ist, dass ich Maharajji zum ersten Mal traf, als ich Ram Dass kennen lernte. Ram Dass war gerade von Maharajji zurückgekehrt. Es ist eine lange Geschichte, aber durch Freunde hörte ich von ihm und besuchte ihn dann in New Hampshire, auf dem Anwesen seines Vaters. Sein Vater war ein bekannter Anwalt und Philanthrop, und Ram Dass wohnte mitten im Winter in einem kleinen Raum über der Garage. Ich fuhr dorthin, und als ich den Raum betrat – noch ohne Augenkontakt aufzunehmen, ohne dass ein einziges Wort gesprochen worden war – wusste ich sofort, dass das, was auch immer ich suchte, wahrhaftig existierte!

    Wie alt war ich? Zwanzig Jahre alt, vielleicht einundzwanzig. Wir schreiben das Jahr 1968. Es gab in Amerika, im Westen, nicht viele Bücher über Spiritualität. „Autobiographie eines Yogi“, „The Gospel of Sri Ramakrishna“, „Zen in Japanese Culture“ und einige andere Bücher, aber nicht viele. Ich hatte sie alle gelesen! Aber es waren eben nur Bücher.

    Jetzt trat ich in diesem Zimmer, wo ES war, und ich wusste direkt, dass ES wirklich existierte. Das war wirklich ein großer Moment. Es hat alles völlig verändert – und dann wurde ich depressiv, denn wenn es real war und ich nicht wusste, wie oder wo es zu finden war, war das schrecklich! Wäre es nur ein Traum gewesen, wäre es egal gewesen.

    Von diesem Moment an wollte ich Zeit mit Ram Dass verbringen. Ich freundete mich mit ihm an, und wir reisten zusammen herum, denn erst dachte ich natürlich, dass er es sei! Wir neigen dazu, so zu denken. Dann wurde mir klar – und er erklärte es mir auch auf vielerlei Weise – dass es das war, was durch ihn wirkte, nämlich Maharajji. Und Maharajji würde natürlich sagen, dass es Hanuman war, der durch ihn hindurch wirkte. Wo also hört das auf? Aber das war ein großer Moment, als ich ihn zum ersten Mal traf. Alles, sogar als ich Maharajji das erste Mal körperlich begegnete, war genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war nicht neu. Es war wie nach Hause kommen, an einen Ort, den ich definitiv kannte und spürte.

    Als ich 1970 in Bombay aus dem Flugzeug stieg, musste man noch über das Rollfeld gehen. Als ich das erste Mal den Fuß auf den Boden setzte, überkam mich dieses Gefühl: Ich bin zu Hause! Und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich mich noch nie irgendwo zu Hause gefühlt hatte. Dieses Gefühl wuchs und wuchs. Maharajji ließ uns einfach herumhängen. Die meisten Westler waren in den letzten drei Jahren dort, bevor er seinen Körper verließ. Wir verbrachten die letzten drei Jahre seines Lebens dort. Auf der äußerlichen Ebene sprach er nicht über spirituelle Dinge. Er warf einfach mit Früchten nach dir und lachte dich aus. Er klopfte dir auf den Kopf, spielte mit deinen Ohren und zog an deinem Bart, kicherte. Er wusste alles – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und zeigte dir das die ganze Zeit. Und er liebte dich trotzdem.

Es gibt eine erstaunliche Geschichte über das erste Treffen von Ram Dass bei Maharaj, wo er Ram Dass erzählt, was dieser in der Nacht zuvor getan hatte und wie seine Mutter gestorben war.

Ja, solche Dinge passierten jeden Tag. Verstehst du? Jeden Tag, mit allen! Man lebte in einem offenen Buch. Daran musste man sich gewöhnen. Man konnte nichts verbergen. Er hat dir das im Kleinen und im Großen gezeigt und zwar millionenfach. Jeder Einzelne hatte seine eigene Beziehung zu ihm. Er war der, den du gerade brauchtest; er war nicht nur einer. Er war für jeden Menschen anders; ich meine damit, er war einer, der sich auf diese Weise manifestierte. Es ist, wie wenn das Licht auf einen Edelstein scheint, die Farbe ändert sich je nach Einfallswinkel des Lichts. Ganz genau so war das. Er war alles, für jeden der kam. Anders – und gleichzeitig gleich; denn es war alles bedingungslose Liebe. Das ist ein Begriff, mit dem viel um sich geworfen wird: bedingungslose Liebe. Man wirft damit um sich, mit einer Vielzahl von Bedingungen.

    In seinem letzten Sommer schickte er eine Gruppe von Westlern fort. Mich hatte er im März nach Hause geschickt, und im September hat er seinen Körper verlassen. Also sagten die Westler: „Baba, wir wollen nicht gehen! Wir wollen bei dir bleiben.“ Er sagte: „Nahi! Ihr könnt nicht bei mir bleiben. In Amerika wartet euer Leben auf euch. Eure Familien warten auf euch. Ihr müsst gehen!“ Dann sagte er: „Ich habe euch mehr als den Indern gegeben. Ich habe euch erlaubt, mich bedingungslos zu lieben.“ (Stille)

   

Wer kann so etwas ehrlich sagen? Bedingungslos! Er hat nichts von uns genommen; wir konnten ihm nichts geben – außer Liebe. Er brauchte nichts. Er sagte: „Warum wollt ihr mir Geld geben? Alles Geld des Universums gehört mir. Sogar das Geld in Amerika!“ Und er lachte.

    Er war nicht käuflich, er war nicht verkäuflich. Man konnte seine Aufmerksamkeit nicht erkaufen. Du konntest ihn nicht dazu bringen, dich anzusehen, egal, was du unternommen hast. Bis er es dann tat und dann: Haahh! Das war eine der Arten, auf die er uns zermürbt hat. Tage vergingen und du hast kein Stück Obst bekommen. Du hast keinerlei Prasad (Essen vom Guru) bekommen, er hat dich vielleicht nicht einmal angesehen. Er redet mit allen Leuten, die direkt neben dir sind – und was ist mir dir? Im Laufe des Tages schrumpfst du zusammen. Du denkst: „Was läuft hier falsch. Was ist los? Warum habe ich kein Prasad bekommen?“ Und du brichst zusammen. Total! Du befindest dich in diesem Feld der Liebe. Du hast keinen Schutz! Du kannst es nicht ertragen und dich nicht beherrschen. Du willst diese Liebe! Und wenn es so aussieht, dass sie nicht zu dir kommt – „Aaaaah!“ – fängst du an, zu verdursten! Dann ruft jemand deinen Namen und du drehst dich um... und: Bumm! trifft er dich mit einer Banane direkt an die Brust. Du drehst dich um, schaust, und er geht weg... „Aah!“ (John David lacht) Er wusste genau, was vor sich ging, und er erwischte dich genau im richtigen Moment!

    So warf er Licht auf uns und wir blühten auf. Dann kamen die Wolken mit unserem ganzen Zeug und wir fingen an, zu welken. Dann leuchtete er uns wieder und die Wolken verschwanden und wir waren zurück! Dann kam unser Zeug zurück. Dann leuchtete er! So war das. Er schickte uns weg, er tauchte woanders wieder auf, wir fanden ihn. Das war sein Spiel.

In dem Buch „Miracle of Love“ gibt es ein unglaubliches Bild; da stehen alle Menschen aus dem Westen zusammen. Und sie strahlen alle wie Glühbirnen! Unglaublich!

Du weißt ja, in einem dunklen Raum gibt eine Kerze eine Menge Licht! (lacht) Aber die Sonne strahlt noch viel heller! Er hat uns auf jeden Fall erleuchtet. Aber wenn ich für mich spreche, kann ich das nicht behaupten. Ich konnte es einfach nicht aufrechterhalten, und natürlich wusste er das. Als er mich nach Amerika zurückschickte, sagte er: „Du hast dort Anhaftung. Du hast Anhaftung.“ Er wusste, was passieren würde. Ich musste meinen Kram durcharbeiten, unaufhörlich, immer weiter, jeden Tag.


John David's neues Buch: "Gesichter der Freiheit"
Als er sagte: „Du musst zurückgehen, dein Leben wartet,“ meinte er, dass du zurückgehen solltest, weil du dort einen Prozess durchlaufen musstest? Meinte er, du kannst nicht einfach so ins Licht springen, nur, weil ich hier sitze? Das Licht muss aus deinem Inneren kommen. Wenn es noch irgendwelche Dinge gibt, muss man sie durcharbeiten. Ist es das, wozu er eingeladen hat?


Ja, ziemlich genau so, würde ich sagen. Ich sehe das so, dass er diejenigen, die es sonst nicht geschafft hätten, zu ihm kommen ließ. Wir hätten es sonst nicht geschafft. Ich hätte es nicht geschafft! So viel kann ich dir sagen: Ich wäre heute nicht mehr am Leben. Das steht für mich außer Frage. Ich hatte nicht die Werkzeuge, um am Leben zu bleiben. Nach dem Zusammensein mit ihm, war ich einige Male sehr nahe dran abzutreten. Im Rückblick kann ich sehen, dass er einige sehr besondere Dinge mit mir und für mich getan hat. Es fühlte sich so an, als hätte er einen Deckel über ein sehr dunkles Loch gelegt, so dass ich nie wieder darin versinken konnte. Es ging einfach nicht mehr. Er hatte es einfach verschlossen, und auch wenn ich ein paar Mal auf dem Deckel aufschlug, konnte ich dennoch nicht untergehen. Er hatte das wirklich blockiert. Er hat mich gerettet.

Hat er vorgeschlagen, dass du zurückgehst und Musik machst?

Nein, hat er nicht.

Hat er nichts gesagt?

Er hat überhaupt nichts gesagt! Das an sich ist voll und ganz Leela, ein vollkommenes göttliches Schauspiel. Da war ich nun, ich war zweieinhalb Jahre in Indien, und mein ursprünglicher Plan war natürlich gewesen, für immer dort zu bleiben. Ich wollte nie mehr zurückgehen! Ich hatte alles hinter mir gelassen, hatte alles verkauft, alles verschenkt und in meinen Gedanken – natürlich habe ich das nicht zu meinen Eltern gesagt – aber in meinen Gedanken hatte ich nicht die Absicht gehabt, jemals in den Westen zurückzukehren. Ich wollte ein Sadhu, ein Asket in Indien werden. Schließlich, als mein Visum abgelaufen war, sagte er zu mir, ich solle zurückgehen.

    Am vorletzten Tag, wir waren in Brindavan, das ein paar Stunden von Delhi entfernt ist. Ich war kurz davor nach Delhi zu fahren, dann in das Flugzeug zu steigen und zurück zu fliegen. Aber was sollte ich in Amerika tun? Ich hatte diese Tür in meinem Kopf und meinem Herzen so vollständig geschlossen, dass es nichts mehr gab, was ich dort tun wollte. Es gab nichts, was ich mir vorstellen konnte, dort zu tun. Deshalb dachte ich: „Ich muss ihn fragen!“ Dann war da der Teil, der sagte: „Nein! Du musst Vertrauen haben! Wage es ja nicht zu fragen! Hab Vertrauen, und alles wird gut!“

    „Was meinst du mit Vertrauen? Ich weiß nicht, was zum Teufel ich in Amerika machen soll! Ich habe zweieinhalb Jahre lang nichts anderes als ein rotes Kleid getragen und bin barfuß herumgelaufen! Was also soll ich jetzt tun?“

    „Nein! Hab Vertrauen!“

    „Ich muss ihn fragen!“

    Schließlich platzte es aus mir heraus: „Maharajji! Wie kann ich dir in Amerika dienen?“ Weißt du, wie schleimig das ist? (beide lachen) Ich dachte nicht im Traum daran, ihm zu dienen! „Was soll ich tun? Sag mir, was ich tun soll!“ Er sah mich nur an und lachte. Er sagte: „Mach, was du willst! Wenn du nach dem Dienen fragst, ist es kein Dienen. Mach, was du willst!“

    Nun, zunächst einmal war ich fast drei Jahre lang zölibatär gewesen, im Alter zwischen dreiundzwanzig und sechsundzwanzig Jahren. Mitten in der Hauptsendezeit! Du kannst dir vorstellen, was ich tun wollte! Und er wusste auch, was ich tun wollte und sagte: „Mach, was du willst!“ Mein Verstand war leer. Ich saß direkt vor ihm, und dann schaute er mich an und brach vor Lachen förmlich zusammen. „Wie willst du mir dienen? Ha ha ha!“ Dann musste ich gehen. Ich ging über den Hof und verbeugte mich vor ihm – was sich als die letzte Begegnung mit ihm herausstellen sollte, zumindest bis heute. Und als ich mich verbeugte, hörte ich meine Stimme – ich habe es nicht laut gesprochen, aber ich hörte meine eigene innere Stimme: „Ich werde für dich in Amerika singen.“ Es hatte eine ganz andere Qualität, als wenn ich es ausgesprochen hätte. Aber ich hörte es: „Ich singe für dich in Amerika.“ Es hat einundzwanzig Jahre gebraucht, bis ich für ihn sang. Einundzwanzig Jahre!


John David's neues Buch: "Gesichter der Freiheit"
Aber er war in diesen einundzwanzig Jahren immer da. Du hast wahrscheinlich einige Prozesse durchlaufen.


Ich erlebte unglaubliche Verzweiflung und Leid, Depressionen und selbstzerstörerisches Verhalten. Es war fast so, als ob ich mir alles, was ich mir bevor ich nach Indien ging nicht wirklich hatte antun können, jetzt antat! (beide lachen) Und ich tat es. Ich war ein paar Jahre auf Kokain – und es war Tiwari, der mich gerettet hat, Herr Tiwari.

Ja, ich habe irgendwo gelesen, dass er nach Amerika kam und zu dir sagte: „Hör auf damit!“ und du hast es nie wieder getan.

Er war in Kanada, und ich fuhr zu ihm hoch. Ich war die ganze Nacht zuvor auf gewesen, um Kokain-Base zu rauchen. Als ich das Zimmer betrat, stand er mit dem Rücken zu mir. Er drehte sich um. Ich blieb an der Tür stehen und hatte dieses komische Gefühl. Eigentlich versuchte ich, rückwärts aus der Tür zu gehen. Er sagte sehr laut: „Versprich es mir jetzt! Du wirst nie mehr Kokain anrühren! Jetzt!“ Ungefähr so. Du kanntest ihn. Ich habe ihn einfach angesehen.

Er war Schuldirektor!

Oh! Er war der Schuldirektor dieser Welt! (John David kichert) Ich sagte: „Gut“, und von diesem Moment an... (Stille) So hat er mich gerettet.

Und die Musik? Du sagst, dass die Musik erst nach etwa einundzwanzig Jahren begonnen hat.

Mir ging es nicht gut. Wirklich nicht. Ich hatte einfach nicht die richtige Programmierung, um in dieser Welt glücklich zu leben, um friedlich zu leben, um auf eine gute Art und Weise zu leben. Ich war nicht so programmiert, um mit mir selbst zufrieden zu sein, mich selbst zu lieben. Diese Programme waren auf diesem Laufwerk nicht installiert. Also füllte ich das Laufwerk mit allem anderen was um mich herum war.
Und dann, im Jahr 1994, stand ich eines Tages in meiner Wohnung in New York City im Wohnzimmer und wurde plötzlich von der Erkenntnis getroffen, dass ich, wenn ich nicht mit Menschen singe... ich meine, es war wirklich so formuliert: Wenn ich nicht mit Menschen – mit Menschen – singe, werde ich nie in der Lage sein, die dunklen Ecken meines eigenen Herzens zu reinigen. Niemals! Es war das Einzige, was mir helfen würde.

    Ich hatte alle möglichen Arten von Meditationskursen gemacht: Vipassana, Dzogchen, diese ganzen Sachen. Ich bin allen möglichen Lehrern begegnet, habe allen möglichen Kram gemacht, und trotzdem war mein inneres Haus, in dem ich lebte, ein Chaos. Ich hatte nicht die Werkzeuge, um es aufzuräumen, bis zu dem Tag, an dem ich erkannte, dass das einzige, was ich tun konnte – und das konnte ich – war, mit den Leuten zu chanten.

    Ich musste also damit anfangen. Ich meine, sobald du etwas sicher weißt, was willst du machen? Du kannst so tun, als wüsstest du es nicht, aber du weißt es. Ich brauchte eine Weile, aber ich zwang mich, zum „ Jivanmukti“ in New York zu gehen. Ich kannte dort Leute und fragte sie, ob ich singen könnte. Sie antworteten: „Ja, sicher.“ Das war der Anfang. Es war und ist immer noch so, dass ich chante, um meinen eigenen Arsch zu retten! Ich bin so dankbar, dass andere Menschen Nahrung, Kraft und was auch immer sonst noch daraus ziehen, aber damit habe ich rein gar nichts zu tun. Ich chante, um meinen eigenen Arsch zu retten. Maharajji kümmert sich um alles andere. Er bringt mir die Leute, er macht die PR, er bucht die Tickets. Er macht alles. Ich singe einfach – zu ihm – und es geschieht einfach. Aber im Wesentlichen singe ich, weil ich es muss. Basta. So einfach ist das.

    Die Art und Weise, wie ich die Dinge sehe, hat sich geändert. Mit anderen Worten, es geht nicht so sehr um „mich“ und all die anderen Leute. Meine Vorstellung davon, wer ich im Verhältnis zum Rest des Universums bin, hat sich ebenfalls stark verändert. Mit anderen Worten, ich singe für das eine Herz. Es ist nicht komplett egoistisch im herkömmlichen Sinne des Wortes, aber im Wesentlichen singe ich, weil ich es tun muss. Er nimmt diese rostige alte Flöte und spielt wunderschöne Musik, und wenn er sie wieder hinlegt, dann gehe ich schlafen und essen und mache den Rest meines Lebens. Dann nimmt er die Flöte wieder und ich bin wieder da. So sehe ich das. Es ist schwer, das allen verständlich zu machen, aber in Wirklichkeit ist alles sein Segen und alles sein Wirken. Er macht die ganze Sache. Ich bin nur eine Marionette – und glücklich, eine Marionette zu sein. Sehr glücklich! Ich weiß nicht, wie ich zu diesem Job gekommen bin, aber ich bin glücklich.

Würdest du für uns singen?

Ja, natürlich. (lacht)

(Er singt ein Ram Mantra)


John David's neues Buch: "Gesichter der Freiheit"
Ich habe eine Frage zum Thema Schicksal. Ich wollte dich eigentlich bitten, Ram zu singen, aber dann habe ich sofort eine innere Botschaft erhalten: Ich brauchte dich gar nicht zu fragen, du singst es sowieso. Maharajji war nie mein Guru, er war nie mein Meister, und ich habe ihn nie kennengelernt, aber direkt zu Anfang brachte mich jemand nach Nainital, und ich kam zu Tiwaris Haus, das meinem Freund Gopal Ram gehörte. Es ist fast so, als müsste ich hier mit dir sitzen. Ich kann fast nicht sprechen. (John David zu Tränen gerührt) Was bedeutet Schicksal? Kannst du etwas über das Schicksal sagen?


Wenn man das Schicksal auf die richtige Weise betrachtet, müsste man es wohl Gnade nennen. Es kommt nur darauf an, wie man es sieht. Wir laufen in der Dunkelheit mit geschlossenen Augen herum. Was wissen wir schon? Was können wir sehen? Der wahre Guru streckt seinen Fuß aus und lässt dich stolpern – und du fällst in die Gnade. Maharajji war kein Mann. (Stille) Er hat immer nur einen Finger gehoben.

Aber er war auch einmal ein Mann, denn ich glaube, er hatte Frau und Kinder.

Aber du gehst davon aus, dass sein Bewusstsein damit verwickelt war. Warum sollte man das glauben? Warum sollte man annehmen, dass er sich damit mehr als mit allem anderen identifizierte? Der Ansicht bin ich nicht. Wir können diese Dinge nicht aus der Sicht dieser Wesen betrachten; wir können sie nur aus unserer Sicht sehen. Er hat oft einen Finger ausgestreckt, manchmal auch mehrere Finger. Jemand fragte ihn: „Baba, was bedeutet das, wenn du das tust?“

    Er sagte: „Viele Namen, viele Formen – alles eins.“ Das ist, was er ist: Mr. Alles-Eins. Alles eins. Das ist alles, worum es ihm ging: Alles eins. Nichts davor, nichts danach – alles eins. Jeder Weg führt zum gleichen Ziel – alles eins. Jeder ist Teil desselben Einen – alles eins. Alles, was man sagen kann, endet mit: Alles eins. Darum ging es ihm. Man kommt und geht, man denkt, man sei hier oder man denkt, man sei dort, aber man ist es nicht. Es ist alles eins. Man ist immer hier, in diesem Einssein. Und wenn in diesen Momenten etwas passiert, das uns dafür öffnet, dann ist das Gnade. Gnade.

    Ramana Maharshi sagte, dass alles, was mit uns geschehen wird, bei unserer Geburt vorbestimmt ist. Die einzige Freiheit, die wir haben, ist die Art und Weise, wie wir jedem Moment begegnen. Er sagte nicht, dass es gut oder schlecht oder schwierig sein würde, oder dass man „aufpassen“ müsste. Er sagte nur: „Es steht geschrieben.“ Wir wissen nicht, was geschrieben steht. Die Freiheit, die wir haben, liegt darin, wie wir jedem Augenblick begegnen. Wenn ich singe, singe ich zu dieser Präsenz, die Maharajji ist. Diese Präsenz ist überall, die ganze Zeit. Ich erinnere mich in diesen Momenten einfach stärker daran und tauche tiefer darin ein.

    Er sagte immer und immer wieder: Ram Nam. Durch die Wiederholung der Namen Gottes oder von Ram Nam wird alles zur Erfüllung, zur Vollendung gebracht.

    Ich fragte einmal Siddhi Ma, die seine beste, großartigste Schülerin ist: „Ma, sollte ich meditieren?“ Sie antwortete: „In all den Jahren, in denen ich mit Maharaj zusammen war, hat er mich nicht ein einziges Mal aufgefordert, zu meditieren.“ Sie sagte, dass Meditation ein Zustand ist, der eintritt, wenn man reif dafür ist. Wenn du reif dafür bist, trittst du in diesen meditativen Zustand ein. Auf ihre oder auf Maharajjis Art – ich war mir nicht sicher, wer da zu mir sprach – aber wie Maharajji die Dinge sah, kann man diesen Zustand nicht willentlich hervorrufen, da dieser Raum jenseits von allem Persönlichen liegt. Man kann sich bis zu einem gewissen Grad dafür öffnen, aber man kann nichts dafür tun, dass es geschieht. Wenn man reif ist, ist das die Frucht. Wenn die Frucht reif ist, ist das der Zustand des reinen Gewahrseins, des reinen Seins. Er interessierte sich nicht für meditative Zustände und Konzentrationszustände und wie man im Buddhismus sagt, für die Jhanas (Bewusstseinszustände) oder im Hinduismus oder Yoga die verschiedenen Samadhis (meditative Zustände).

    Als wir ihn fragten: „Wie können wir Gott finden?“ was – wenn du ihn alles fragen kannst – eine vernünftige Frage an deinen Guru zu sein scheint, sagte er: „Diene den Menschen!“ Er hat uns nie gesagt, dass wir uns hinsetzen und meditieren sollten. Er hat uns nie gesagt, dass wir chanten sollten, um uns spirituell weiter zu entwickeln. Singe, weil du es liebst! Singe aus Liebe! Singe, um dich in diese Präsenz zu bringen, aber nicht, um etwas zu erreichen.

    Er hat uns nie gesagt, dass wir meditieren sollen. Aber um ihn herum passierte so einiges. Einmal wurden die bengalischen Kirtan-Wallahs (Kirtansänger) rausgeschmissen, und die Westler wurden aufgefordert, mit dem Kirtan singen fortzufahren. Wir haben also den ganzen Tag gesungen: Hare Krishna, Hare Rama. Während wir sangen, konnten wir nicht bei Maharajji sein, weil alle anderen Westler bei ihm waren. Und so saßen ich und wer sonst noch eingeteilt war dort drüben fest, und wir sangen dieses elende Zeug. Dabei wollten wir bei ihm sein! Was zum Teufel machten wir hier? Es war ein schreckliches Gefühl. Aber wir mussten weiter singen.
    
Ab und zu tat ich so, als müsste ich zur Toilette gehen. Ich ging an seinem Sitzplatz vorbei, mit dem Gesicht zur Tür, bewegte mich aber irgendwie in seine Richtung, und er sagte, „Jao!“ (Geh!) Dann ging ich auf die Toilette, kam zurück und versuchte es von der anderen Seite noch einmal. (Laut:) „Jao!“ Eines Tages ging ich auf die Toilette und versuchte nichts dergleichen, doch…

 

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