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Mythos „Erleuchtung“ und „freier Wille“
- Gespräche mit Marta -
'Das Ich kann nicht erleuchtet werden, da es in Wirklichkeit nicht existiert. Es gibt Niemanden, der erleuchtet sein könnte, genauso wie es Niemanden gibt, der unerleuchtet sein könnte. Und du, von dem Du glaubst, du seiest es, bist es nicht. Eine perfekte Illusion.
Im Augenblick der Wahrheit, der so gnadenlos über einen hereinbricht, offenbart sich eine so überwältigende und gleichzeitig schockierende aber dennoch erleichternde Erkenntnis, welche die Zeit und Grenzen überschreitet. Die Erkenntnis, dass du nicht existierst. Und der freie Wille? Für wen denn? Wenn es niemanden gibt, der einen freien Willen haben könnte...?' Marta
            
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Frage: Was bedeutet die Erkenntnis der Wahrheit, die Selbstverwirklichung oder Erleuchtung? Was passiert mit mir?


Marta
Marta: Die Erkenntnis der Wahrheit ist die Erkenntnis dessen, wer Du wirklich bist.

Du erkennst deine wahre Natur und erwachst aus deinem Lebenstraum. Du findest, was Du gesucht hast, und Deine Suche ist für immer zu Ende. Aber die Person, mit der die Suche begonnen hat, geht dabei verloren. Es bleibt nur Bewusstsein zurück, reines Sein, Nicht-Wissen. Die Selbstrealisation ist kein Wissen, sondern ein Erkennen und ein tiefes inneres Verstehen, dass das Leben ein Mysterium ist. Es ist ein Versinken und Eins- Werden mit deiner wahren Natur, mit deiner Unendlichkeit, ein sich Entspannen und sich aufgefangen und behütet Fühlen im Schoße des Seins - unfassbar, unbekannt, nährend, glückselig, so friedvoll und mysteriös.

Erleuchtung bedeutet nicht, dass Du die Zukunft vorhersagen kannst, allwissend bist oder dass Du weißt, was sich im Kopf der Anderen abspielt. Das sind Fähigkeiten des Geistes wie Telepathie oder Gedanken lesen oder Wahrsagen.
Du kannst Erleuchtung nicht hervorbringen, erarbeiten oder erlangen, denn sie ist bereits da. Du kannst ihr nur Platz machen, indem du deine Blockaden beseitigst, indem du Hier und Jetzt bist, so gut wie es dir nur möglich ist. Dann hört der Traum auf.

Ansonsten passiert überhaupt nichts. Du fühlst die Sonne und den Wind in deinen Haaren und wenn ein Hund dich ins Bein beißt, wirst Du schreien wie ein Tiger.

Der Organismus lebt dann weiter gemäß seiner Bestimmung. Es geht jetzt darum, die neue Erkentnis über die eigene Göttlichkeit, das neue Bewußtsein in den Konditionierungen des Geistes und im Körper zu verankern und sie dann im Nervensystem zu integrieren, sodass der ganze Körper-Geist-Mechanismus mit dieser Kraft erleuchtet wird und diese nach außen bringt und ausstrahlt, damit die Schönheit und Seligkeit des absoluten reinen Bewusstseins ins relative menschliche Leben gebracht werden kann.


Frage
: Jetzt mal im Ernst - Du schreibst: "Wir selbst haben keinen Einfluss darauf, da wir nach meiner Erkenntnis keinen freien Willen haben, bzw. unser Wille geschieht im Einklang mit dem Willen des Göttlichen." Wer bin ich?


Marta: Das ist wirklich schwer zu sagen. DAS, das absolute Bewusstsein. Undefinierbar, unfassbar, unaussprechbar. Du wirst es nie wissen, darüber kann man nur schweigen. Alle Aussagen, die man darüber machen kann, sind nicht die Wahrheit.

Du kannst es nur als Mysterium erfahren und es wird immer ein Mysterium bleiben. Es ist ein Nicht-Wissen. Das Auge, was beobachtet, kann sich selbst nicht sehen. Wenn Du dich definieren würdest, würdest Du Dich begrenzen. Du bist grenzenlos ohne Anfang und ohne Ende. Alles ist gleichzeitig alles andere. Du bist Bewusstsein, es gibt nichts außerhalb des Bewusstseins. Daher bist Du ALLES und alles geschieht innerhalb von Dir, als Spiegelung des Seins.


Frage:
 Hat Gott einen freien Willen? Habe ICH als GOTT einen freien Willen?


Marta: Der Begriff von Freiheit und Unfreiheit existiert nur auf der Ebene der Dualität. Auf der absoluten Ebene sind wir jenseits des Gegensatzes von Freiheit und Unfreiheit. Gott ist Einheit. Ein einziges und alleiniges Subjekt. Daher kann Gott nicht wollen was er will.

Es gibt nichts zweites, was er wollen könnte, das wäre Polarität. Die Polarität existiert innerhalb der Einheit als Reflexion im Bewusstsein und ist daher unwirklich. Gott betrachtet sich sozusagen im Spiegel innerhalb von sich selbst. Es gib kein außerhalb, kein innen oder draußen.

Die Polarität entsteht als illusorische Trennung innerhalb vom Selbst. Alles, was geschieht, geschieht innerhalb der Einheit, innerhalb des absoluten Bewusstseins und wird darin nur gespiegelt. Die göttlichen Fragmente auf der relativen Ebene des Daseins gewinnen die scheinbare Vorstellung einer selbständigen, von Gott getrennten Existenz. Also, das göttliche Bewusstsein wird sich nur eines Fragmentes von sich selbst bewusst, um die scheinbare Dualität erfahren zu können. Die illusorisch von ihm getrennten Fragmente halten sich dann für selbständige Wesen und jedes Wesen träumt seinen Traum. Dabei ist jeder dieser Fragmente ein Teil des ganzen, göttlichen und kann nicht alleine aus sich selbst heraus existieren. Es ist eine Blendung, eine Schein-Welt und daher nicht wirklich existent. Eine illusorische Welt und das Selbst ist nur der Zuschauer.


Frage: Gibt es zwischen mir und Gott einen Unterschied?

Marta: Es gibt kein ich und du. Es gibt keinen Martin und keinen Gott. Es scheint nur so zu sein, so lange Du Dein wirkliches Wesen nicht erkannt hast. So lange hältst Du Dich für eine Person, für ein eigenständiges Wesen, das getrennt von Gott alleine existieren kann.

Die Vorstellung, dass es Dich gibt ist reine Illusion, die ich Dir leider wegnehmen muss. Das ist mein Job.
Die Selbsterkenntnis ist die Unterscheidung zwischen dem, der man scheint zu sein und zwischen dem, der man wirklich ist. In Wirklichkeit existierst Du nicht als Person. Was nicht existiert, hat auch keinen Willen, weder freien noch unfreien.

Die Personen, die wir sind, leben nicht, sondern werden gelebt, und zwar durch die Imaginationskraft des Bewusstseins. Sie entstehen nur aus Gedanken und Emotionen, die wir für unsere eigenen halten.
Wenn Du das erforscht hast, wirst Du sehen, dass, Du nicht derjenige bist, für den Du dich hältst. Du wirst erkennen, dass Du die Leinwand bist, auf die immer wieder neue Bilder projiziert werden. Du bist aber DAS, was alles nur wahrnimmt und das, was IST.

Der Mensch ist zwar, aber er ist nicht so, wie er scheint zu sein. In Wirklichkeit ist er das Selbst, Atman, Gott. Alles was existiert ist Bewusstsein. Nichts kann außerhalb des Bewusstseins existieren. Und Du bist DAS. Reines Bewusstsein, das Selbst. Das Selbst ist frei, reines wahrnehmendes ungebundenes Bewusstsein, was alles bezeugt.


Frage: Kann ich das überhaupt verstehen?

Marta: Der Verstand wird es nie verstehen können. Du kannst das Konzept darüber verstehen, das Konzept ist aber nicht die Wahrheit. Alles, was man aussprechen kann ist eine Lüge und keine Wahrheit. Wir können uns der Wahrheit nur nähern. Ein wirkliches Verstehen kommt eines Tages durch das Erkennen, wenn der Schleier gelüftet wird und wenn Du für Dich selbst herausgefunden hast, dass Du als Person nie wirklich existiert hast. In dem Moment realisierst Du, dass Du reines Bewusstsein bist, die Person, für die Du Dich gehalten hast, verschwindet, nur reines Bewusstsein bleibt. Es ist ein plötzliches, spontanes Ereignis, wo das Göttliche das Bewusstsein des Getrenntseins, das Gefühl ein eigenständiges Wesen zu sein, auflöst.

Das ist das einzige Verstehen, was Du brauchst. Du musst nichts wissen. Diese tiefe innere Erkenntnis, wer Du wirklich bist, diese wird Dir niemals einer wegnehmen können, du brauchst dafür keine Bestätigung. Dann WEISST DU ES. Wenn der Verstand weg ist, kommt die Erleuchtung, das tiefe innere Erkennen ist das wirkliche Verstehen. Der Verstand wird transzendiert und löst sich im Nicht-Wissen auf. Dieses Nicht-Wissen ist die wahre Erkenntnis und steht über allem.


Marta gibt Satsang und Retreats im In- und Ausland
www.satsang-mit-marta.de
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