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Die Kunst des Nichts-Tun
Georgia Fritz
In meiner Managerzeit hatte ich mal einen Kunden, den ich für eines seiner „Arbeitssysteme“ fast bewunderte. Der Mann war täglich mit zig Projekten gleichzeitig beschäftigt und entsprechend unter Dauerdampf. Wer anrief, um ihn zu erwischen – und das war meist unmöglich – wurde von seiner Sekretärin in einem großen Bürobuch verewigt. „Dringend X zurückrufen“ stand da oder „Y ist stinksauer, weil du den Termin verschwitzt hast“. Täglich besprachen Sekretärin und Chef am Abend alle Bucheinträge und der Kunde versprach auf’s Neue, sich sofort zu kümmern. Da dies bei zig Projekten schier unmöglich war, blieben viele Einträge einfach unbeachtet. Soweit das Chaos.
            
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Das Geniale an dieser unbekümmerten Arbeitsstrategie war: Je länger der Bucheintrag zurück lag, desto weniger wichtig wurde dem Kunden seine versprochene Rückmeldung. Er tat diesbezüglich nichts und vertraute darauf, irgendwie damit durchzukommen. Und tatsächlich verpuffte der Ärger der Anrufer, wenn genügend Zeit ins Land gestrichen war. Manche der vorher so wichtigen Projekte kamen auf diese Art zwar nicht mehr zustande und erledigten sich wie von selbst. Hartnäckige aber riefen immer wieder an, erwischten eine ruhigere Minute und hatten irgendwann mehr Glück.

Was ich damit sagen will: Für die wirklich wichtigen Projekte braucht es Zeit und Muße. Vorhaben, die als Idee geboren sind, finden auf ihre eigene Art Erfüllung: Sie wachsen weiter, auch wenn im Außen scheinbar nichts dafür getan wird. Sie drängen wieder ins Gedächtnis und erinnern uns daran, dass sie neue Nahrung brauchen. Vertrauen und Gelassenheit sind dabei gefragt und die Gewissheit, dass das, was sich entwickeln will, nicht unentwickelt bleiben wird. Denn alles hat seine Zeit, wusste bereits der große König Salomon: Die Zeit des Tuns und die des Nichts-Tuns.

Wenn wir heute vom Nichts-Tun sprechen, machen wir dies meist entschuldigend. Zu tief hat uns der materielle Alltag geprägt, der Nichts-Tun gleichbedeutend mit unproduktiver Faulheit übersetzt. So fühlen wir uns auch in unseren Mußestunden zum Tun veranlasst: wir lesen endlich mal ein gutes Buch und treiben Sport, um zu entspannen. Die eigentliche Muße eines Gar-Nichts-Tuns ist uns so fremd geworden, dass wir die freie Zeit des Lebens schon automatisch mit zweckorientiertem Handeln füllen.

In früheren Zeiten galt Muße einmal als edle Haltung, in der man zu sich selbst fand, philosophierte oder die Natur genoss. Die Muße war vor allem zweckfrei. Man fragte nicht, was Tagträume erbrachten, der Müßiggang war Zweck genug und Lebenswert an sich. Auch Künstler und Kreative wissen, am Anfang der Idee steht Müßiggang und schöpferische Einfälle kommen oft erst dann, wenn man sie nicht erzwingen will. In heutiger Zeit haben Hirnforscher und Soziologen längst bewiesen: Unser Gehirn braucht regelmäßige Auszeiten, um sich wieder sortieren zu können. Die Zeiten des Nichts-Tuns und ein gewisser Leerlauf im Kopf sind also für die geistige, kreative und soziale Gesundheit unabdingbar und lebenswichtig.

Erinnern Sie sich einfach an den alten Loriot-Sketch, wenn Sie das nächste Mal gefragt werden: „Was machst du gerade?“ Dann können Sie entspannt antworten: „Gar nichts!“

Georgia Fritz lebt und arbeitet als spirituelle Heilerin in Badenweiler. Von Zeit zu Zeit schreibt sie Geschichten, die manchmal, aber nicht immer mit ihr zu tun haben. Mehr Infos über die Autorin unter www.seelenfuehrung.de
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