Keine Daten gefunden
Kooperations-Partner
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
TextBehinderte Kinder schwimmen mit frei lebenden Delphinen
Ilona Selke
Im Sommer 2003 begleitete Ilona Selke und Don Paris eine Behindertenkindergruppe aus der Schweiz zu freilebenden Delphinen in Key West, Florida.
Viel war bislang über die Therapie mit gefangenen Delphinen publiziert worden. Dies allerdings ging gegen die etische Vorstellung der Sponsoren... Es war ein außergewöhnliches Experiment, da bislang die bekannten Therapiebegegnungen wie gesagt nur mit Delphinen in Gefangenschaft stattgefunden hatten. Wie jedoch würde sich der ungezwungene Kontakt mit freilebenden Delphinen sich auf die Kinder auswirken?
Der Sponsor, eine Treppenaufzugfirma aus Köln, hatte sich darum bemüht einen Veranstalter zu finden, der die Begegnung von behinderten Kindern nur mit freien Delphinen anbot. Es lag dieser Firma daran, nicht gefangene Delphine zum Objekt werden zu lassen, der Heilung der Menschen dient, sondern zu sehen, wie stark therapeutisch wirksam der Umgang mit freilebenden Delphinen auf Kinder mit den unterschiedlichsten Behinderungen im freien, ungezwungenen Zusammenspiel sein würde.
Florida war das Traumziel, da dort eine Gruppe von Delphinen, die Ilona Selke und ihr Mann Don Paris schon seit Anfang der neunziger Jahre kannten, kontinuierlich lebten. (Siehe dazu das Buch “Weisheit der Delphine” von Ilona Selke, Ullstein Verlag) Man fährt mit dem Boot ca. 20 Minuten zu einer flachen Sandbank in dem wunderschönen warmen Wasser, mit einer Tiefe von nur zwei bis drei Metern. Auf dem hellen Sand heben sich die fließenden Formen der Delphine gut sichtbar ab, so dass die Kinder und Begleiter auch schon von dem Boot aus ein Gefühl von Begegnung mit Delphinen haben konnten. Jeden Tag gingen die Kinder, die schon zu Hause Schnorcheln gelernt hatten, ca. 4 Stunden mit dem Boot auf das offene Meer. Wenn die Delphine in einem spielerischen Zustand waren, dann durften die Kinder mit je einem Erwachsenen an der Hand ins Wasser.
Die Kinder waren überglücklich. Schon ein halbes Jahr vor der Reise hatten die Lehrer angefangen, sie auf die Delphine vorzubereiten. Manche Kinder hatten eine emotionale, andere eine geistige oder gar leichte körperliche Behinderung. Während der Woche, wo je sechs Personen nur auf einem Boot zu den Delphinen hinaus fuhren, konnten die Kinder sehr oft ins Wasser und die Delphine waren ihnen sehr zugetan. Gleichzeitig wurden die Kinder durch Fantasiereisen von Ilona Selke angeleitet, um mit ihren Wesen und mit ihrer inneren Kraft in Kontakt zu kommen. Sie malten diese Erlebnisse auf, machten Kollagen und teilten sich in der Gruppe mit allen Kindern mit. Zum Teil waren die Aufgaben etwas außergewöhnlich. Zum Beispiel sollte jedes Kind einem anderen Kind sagen was es an ihm mochte und lieb hatte. Die Kinder machten anteilsnahmvoll mit. Auch ein Kind, welches vorher NIE in der Schule gesprochen hatte, fing an ihre Wahrnehmungen mitzuteilen. Sie wurden täglich durch liebevollen Kontakt, durch Anerkennung von den Begleitern und durch Fantasiearbeit in ihrer Entfaltung unterstützt. Wir erfreuten uns an ihren Veränderungen: Es war wunderschön zu sehen, wie ein Kind, was selten mehr als nur “Ja” oder “Nein” sagte, hier in unserer Runde nun seine Gefühle und Wertschätzung anderer Kinder ausdrückte. Ein Kind, was fast nie andere Menschen umarmte, fing an alle Kinder und Begleiter jeden Morgen und Abend zu umarmen. Ein weiteres Kind konnte sich als hübsch bezeichnen, wo noch vor drei Monaten ein Selbsthass regierte. Ein anderes Kind fing an sich aus seiner sehr begrenzten Welt, die von Angst dominiert war, zu befreien. Wo vorher alles beängstigend in seiner/ihrer Welt war, kam jetzt Mut auf und neue Welten wurden erobert. Dies stellte sich besonders zu Hause heraus. Die Kinder stritten sich nicht, selbst nicht auf dem Nachhausflug, was die begleitenden Lehrer als äußerst bemerkenswert empfanden. Circa zweieinhalb Monate wurde ein Nachtreffen mit den Eltern und Kindern veranstaltet. Eine Begleitperson, Lehrerin an der Schule der Kinder, bestätigte wie sich die Verhaltensweisen der Kinder weiterhin positiv stabilisiert hatten. Eltern teilten uns Details mit, wie sich ihr Kind sichtbar auf verschiedenste Weise verändert hatte. Es scheint als ob die Kinder von der gesamten Reise zu den Delphinen einen Fortschritt in ihrem Selbstwert, in ihrer Sonnigkeit, in ihrer Liebe zueinander gemacht haben. Es ist schwer zu sagen, was genau die Veränderungen, die bei den Einen stärker als bei dem Anderen waren, hervorgerufen hat.
Eins steht fest, wenn wir durch innerliche Arbeit und durch den Kontakt mit freien Delphinen unsere Freude entfalten, dann heilen sich viele Dinge in unserer Seele, die uns sonst unbewusst regieren. Der Kontakt mit freien Delphinen ist sicher schwerer zu kontrollieren, aber das Gesamterlebnis ist viel tiefer. Es legt sich ein Hauch von der leuchtenden Kraft des Lebens um unsere Seele, die sich auf ein Abenteuer eingelassen hat. Die Delphine leuchten immer wieder in ihrer Kraft, Dinge, die sonst jahrelang in uns steckten, in uns zu heilen. Auch "normale" Menschen blühen durch den Kontakt mit Delphinen auf. Allein schon die innere Vorstellung des Kontaktes mit Delphinen hat in vielen therapeutischen Sitzungen, die die Arbeit mit Delphinen durch die Vorstellungskraft einsetzen, Heilungen, Einsichten und Veränderungen zum Positiven gebracht.
Text verlinken
|