Keine Daten gefunden
Kooperations-Partner
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
TextEin Interview über Meditation und Psychotherapie mit Ilona Selke
Mo Gehrig
Ein Interview mit Ilona Selke über spirituelles Entwicklung. Was ist Meditation, was Satsang, welche Rolle spielen sie? Was sind die Ebenen, auf denen sich spirituelle Entwicklung abspielen sollte? Wie spielt die Heilung von seelischen Traumata in die spirituelle Entwicklung hinein. Die Fragen stellte Mo Gehrig aus der Schweiz.
Frage: Was ist deine Definition von Meditation und von Satsang?
Ilona Selke: Im weitesten Sinn handelt es sich bei der Meditation um das Training des Bewusstseins, Durch die Meditation erreichen wir Bewusstseinsebenen,die jenseits des normalen Wachbewusstseins liegen, wo wir tiefe Seinserfahrungen erleben können. Im allerhöchsten Sinn führt uns Meditation zum Urquell alles Seins. Der Satsang (Gruppenunterricht eines spezifischen Glaubensweges) dient dazu dem Schüler die jeweilige Kosmologie des spezifischen Weges\Glaubens zu erklären. Die Erläuterungen sind insofern notwendig, um die Meditationsübungen zu erläutern, damit der Schüler sie wirksam einsetzen kann. Als weiteres muss man wissen, zu was die Übungen führen können. Man muss sozusagen, die spezifische Weltanschauung verstehen, die der jeweiligen Meditationsmethode unterliegt um die Erfahrungen auf den inneren Ebenen einordnen zu können. Wir leben in einem multidimensionalen Universum und wie dieses aussieht und funktioniert, wird unterschiedlich wahrgenommen. Nicht jeder Weisheitsweg führt einen zum gleichen Ziel. Meditation wird von den unterschiedlichsten Weisheitsschulen unterschiedlich unterrichtet, wie auch die Zielvorstellung was man durch die Meditation erreichen soll und kann. Ebenso verändern sich auch die Resultate je nach den Konzepten von Realität und Bewusstsein des Weges auf dem man Meditation lernt. Jede implizierte Weltanschauung führt zu unterschiedlichen Übungen und Resultaten, denn jede Glaubensrichtung strebt unterschiedliche Bewusstseinsebenen an. Manche Ebenen sind auf Grund dessen für den Schüler des einen Weges nicht erlebbar, und werden teils vermieden, oder gar nicht bewusst aufgesucht, da sie im Lehrsystem nicht vorgesehen sind, wohingegen ein Schüler eines anderes Weges jenseits der vermeintlichen Himmelsdecke seine Erfahrungen machen kann. Jeder Glaube hat seine eigenen unsichtbaren Wände. Zum Beispiel führt ein monotheistischer Glaube an Gott, wie das Christentum, der es dem Schüler erlaubt, die Quelle alles Seins nur durch einen Mittler zu erreichen, zu ganz anderen Methoden und Erfahrungen in der Bewusstseinsforschung, als eine Weisheitslehre, die zum Beispiel den Leerezustand, wie im Buddhismus, als Ideal anstrebt. Vereinigung der Seele mit Gott in einer totalen Verschmelzung wird von etlichen östlichen Lehren als nicht möglich, oder gar als unanstrebenswert erachtet. Aber allgemein gesagt ist es Sinn und Zweck des Satsang, die ‚Wahrheit‘, wie sie in der jeweiligen Weisheitslehre gelehrt wird, zu erläutern. Ich wiederhole noch einmal: Es ist wichtig zu verstehen, dass jede Lebensanschauung ihre subtile oder gar krasse Wirkung auf die Wahrnehmung von Realität hat. Dies schließt Meditationserfahrungen und deren Methodik mit ein. Nebenbei gesagt, muss man verstehen, dass Wissen und Können, egal auf welchem Weg man sich befindet, nicht miteinander verwechselt werden. Die Karte ist nicht das Terrain und manche Lehren sind mit Wissen allein schon sehr zufrienden. Frage: Meinst Du, dass es ausreicht zu meditieren oder Satsangs zu besuchen, um heil, gesund und „GANZ“ zu werden? Ilona Selke: Ich muss schmunzeln, wenn ich diese Frage bedenke. Nur in der westlichen Welt kann eine solche Frage gestellt werden. Jede Kultur hat ihre eigene Vorstellung in welchem Zustand der Mensch sich befindet. Dass wir überhaupt denken können nicht „Ganz“ zu sein, ist ein Zeichen unserer Zeit. Meistens suchen Menschen einen spirituellen Weg auf, um sich weiter zu entwickeln, um mit dem inneren Kern ihres Selbst in Kontakt zu kommen, um Gott näher zu kommen. Evolution, Entfaltung ist nicht mit „nicht Ganz sein“ zu verwechseln. Seltener begeben sich Menschen auf den spirituellen Weg, weil sie traumatisiert sind, um dann heil zu werden, auch wenn es solche Fälle gibt. In der westlichen Welt allerdings haben wir den Menschen an sich schon fast als krank und durch die Kindheit als traumatisiert klassifiziert. Die Suche nach dem „Ganz“ werden ist ein relativ neuer Gedanke in der westlichen Welt. Es gibt spirituelle Wege, die in sich eingebaute Therapieformen haben, wie das Gespräch mit inneren Meistern oder Heiligen, der Glaube an Heilung durch das Gebet, die einen durch das Labyrinth des Lebens führen. Viele Lehren bauen darauf auf, dass man durch den Glauben an höhere Kräfte des Universums das Unterbewusstsein anregt, Selbstheilkräfte freizusetzen. Dieses funktioniert ausgezeichnet und die Erwartung einer Heilung ist es, welche die Heilkräfte in Gang setzt. Unser Konzept, wie Veränderung und Heilung stattfindet, ist immer ein von unserem Zeitgeist geprägtes Bild. Auf verschiedenen Wegen werden durchaus psychotherapeutische Methoden innerhalb der Lehren unterrichtet, wie zum Beispiel Traumtechniken zur Bearbeitung von tieferen Problemen, oder Methoden sich eine erfüllte Zukunft vorzustellen, wie es die Essener beim erfolgreichen Beten gelehrt haben. All diese Methoden sind nicht ‚reine‘ Meditationsformen, bieten allerdings Selbstheilung an und sind Teilprozesse des Weges. Ich würde die Frage umformulieren. Durch meine persönlichen Erfahrungen mit Meditation und Erforschung der Bewusstseinsebenen seit Mitte der siebziger Jahre, würde ich jetzt folgendes sagen: Der Mensch lebt in einem multidimensionalen Universum. Die verschiedenen Seinsebenen können nicht nur durch eine einzige Methode der Bewusstseinsforschung den ganzen Menschen erfassen und verwanden. Es ist daher in der Tat sinnvoll den Selbstentdeckungsweg auf verschiedenen Realitätsebenen zu meistern! Und zwar auf folgenden Ebenen: 1. Gesunde Ernährung, Bewegung, und Pflege des physischen Körpers. 2. Verarbeitung von vergangenen, traumatischen Erlebnissen, oder anderen negativen Gefühlen und Erfahrungen, die uns täglich begegnen. Dazu gehören allgemein psychotherapeutische Prozesse, wobei mir „Tracking“ und Holodynamiks von Dr. Vernon Woolf entwickelt, wie ich es in den Seminaren unterrichte, am Besten gefällt. 3. Die Fähigkeit, bewusst seine Realität und Zukunft positiv zu gestalten, wie auch Wünsche zu realisieren gehört zur Meisterung des Lebens. Diese Fähigkeit, die 3-Dimensionale Welt zu meistern, sollte als Grundlage eines jeden spirituellen Weges dienen. Es ist ein wichtiger Bestandteil unserer Lebensaufgabe. Der Entwicklungsgrad und die Seelenkraft bestimmt die Manifestationsfähigkeit stark. Es gibt allerdings noch genügend Meschen, die das spirituelle Leben von dem Erdenleben trennen wollen. Dabei führt die Fähigkeit, unser Leben positiv zu gestalten und mit Problemen kreativer umzugehen zu größeren spirituellen Entfaltungsschritten. Dazu gefällt mir der Kurs ‚Leben aus der Vision‘ am Besten. 4. Als weiterer Schritt gehört dann die Entfaltung der inneren Sensibilität und die Entfaltung unseres Seelenlichtes. Diese ermöglicht es uns, die höheren Bewusstseinsebenen zu empfinden und uns als Seele wahrzunehmen. Bei der Entfaltung handelt es sich um aufeinander aufbauende Stufen zur Wahrnehmung des Seelenbewusstseins: Von Selbsterkenntnis, zur Entfaltung der übersinnlichen Wahrnehmung, bis hin zur Verschmelzen des individuellen Seins mit der Alleinigkeit gehören alle Schritte dazu. Hier liegt mir der Weg des Shabda Yogas am Besten, basierend auf welchem wir die Seelenbewusstseinsseminare unterrichten. Es kann in solitärer Meditation, wie auch in gemeinsamer Erforschung von Bewusstseinszuständen von zwei bis mehren Menschen erlebt werden. 5. Die Entfaltung des ethischen Bewusstseins: Die Fähigkeit, sich ethisch zu verhalten. Dies entsteht natürlich und von allein, wenn man innerlich weiter in der Seelenentfaltung angestiegen ist. Hier trennen sich die Heuchler von der wahrhaftig Entwickelten. An den Früchten kann man sie erkennen. Einer weiter entwickelten Seele muss man die Zehn Gebote nicht mit der Peitsche eintreiben. Die Sensibilität allem Leben gegenüber und das daraus resultierende ethische Verhalten stellt sich von allein ein, wenn man mit der Seele und Gott genügend in wirklichem Kontakt ist. Durch die Auflistung der unterschiedlichen Ebenen möchte ich klarstellen, dass man am Besten den inneren Entfaltungsweg auf den unterschiedlichen Ebenen gleichzeitig angeht. Man stellt dadurch sicher, dass man sich integer entfaltet, also alle ‚Körper‘ alle Chakren, alle Aspekte des Selbst miteinander entfaltet. Aber man kann auch sehen, dass ein Mensch von allein auf all diesen Stufen wachsen kann, ohne ein formales Training angefangen zu haben. Die Natur allein dienst uns als Lehrmeister. Frage: Geschieht es manchmal, dass sich der Zustand von Schülern, welche meditieren oder zu Satsangs kommen und nach Befreiung suchen, verschlimmert? Kann es sein, dass sie dadurch stärker ins Traumatische kommen? Ilona Selke: Ich selbst habe das noch nicht beobachtet, auch wenn die Frage mir schon in Zusammenhang von Psychotherapie begegnet ist. Ich meine allerdings, dass es wirklich sinnvoller ist, ganzheitlich an sich zu arbeiten. Die Verarbeitung von Emotionen, welche im Astralkörper angesiedelt sind, können durch gute Methoden leicht gelöst werden. Es reicht wohl auch manchmal aus, die Angelegenheiten der göttlichen Kraft zu übergeben. Andere Male ist es gut auf den Grund eines emotionalen Knoten zu gehen und ihn dort zu lösen. Egal wo man anfängt den Knoten aufzulösen, man kommt immer auf die darunter liegende Schicht die nach Integration ruft. Ein buddhistischer Lama teilte mir letztes Jahr, als ich mit ihm über den Unterschied von Westlern zu Östlern sprach mit, wie sehr doch die westlichen Schüler nach tiefen und schnellen Methoden hungern. Sie seien fast ungeduldig und wollen immer schneller an die wirklich tiefen, geheimen Methoden gelangen. Er meinte allerdings, dass dies ein Hindernis sei und wollte lieber ganz langsam die Schritte einüben, denn er musste leider beobachten, wie stark im westlichen Menschen das Fundament fehlt. Dieses Fundament ist eine zutiefst fehlende Selbstakzeptanz meinte er, und ein zu rapides Unterrichten von fortgeschrittenen Methoden könne zu Verschlimmerungen emotionaler Probleme führen, sollten welche vorhanden sein, wie auch zur Veräußerungen des Energiekörpers. Frage: Was ist, wenn da Störungen sind, Komplexe, welche uns immer wieder aus diesem transzendenten Zustand heraus ins Traumatische ziehen? Ilona Selke: Wir sind multi-schichtige Wesen und sollten wir traumatische Erlebnisse gehabt haben, in diesem oder anderen Leben, so sollten wir auch Methoden aufsuchen, die uns helfen können, uns von diesen Erlebnissen zu heilen. Allerdings hilft es mit einem Therapeuten zusammen zu arbeiten, der über ein größeres Lebenskonzept verfügt, und der fähig ist in tiefere Seelenschichten von uns einblicken zu können. Nicht immer sind die Traumas im hiesigen Leben zu finden, oder auf der hiesigen Dimension angelegt. Dies ist der Grund warum wir Seminare unterrichten die auf die unterschiedlichen Seinsaskpekte ausgerichtet sind. Frage: Wie gehst Du damit um, was schlägst Du Ihnen vor, wenn Menschen so in ihren Komplexen gefangen sind? Ilona Selke: Wenn ein Mensch daran interessiert ist, sich zu seinem wirklich größeren Potenzial zu entfalten, oder auch wenn er wahrlich in Komplexen gefangen ist, dann sollten derjenige konkret psychologisch an sich arbeiten. Dazu gibt es viele verschiedene Seminare und Therapeuten unterschiedlichen Grades. Man muss nicht krank sein um an sich zu arbeiten. Selbstentfaltung geschieht auf allen unseren Ebenen, sei sie körperlich, emotional, geistig, seelisch. Dementsprechend sucht man sich eine Methodik oder einen Weg aus. Ganzheitlich an sich zu arbeiten, ist auf dem Weg der Entfaltung sehr anzuraten. Man kann jeden Moment des sich Unwohlfühlens, oder gar des sich gefangen fühlens, dazu benutzen aufzuwachen. Frage: Braucht es Deiner Meinung nach Psychotherapie, um auf diesen Ebenen Störungen aufzulösen? Ilona Selke: Es kann gut sein, dass man durch die Meditation allein schon so viel ins Licht bringt, dass man nicht viel anderes benötigt. Allerdings kann es manche Menschen ängstigen, wenn sie den „Wächtern an den Pforten der Dimensionen“ begegnen, ohne das notwendige Handwerkzeug in der Hand zu haben, um diese manchmal etwas erschreckend aussehenden Monster befreien zu können. Es kann sich auf die innere Entwicklung weitaus positiver auswirken, wenn man mit Therapeuten, oder einem Heiler arbeitet, der sich in den inneren Welten auskennt. Um auf die nächste Stufe des Bewusstseins zu gelangen, muss man gewisse innerliche Kräfte besitzen. Mit einem Lehrer, oder Therapeuten ausgestattet, der diese Wege und Schleusen kennt, kommt man besser weiter. Es ist dabei wichtig sich jene Menschen, also Therapeuten oder Lehrer zur Begleitung auszusuchen, denen unsere Unabhängigkeit und Autonomie am Herzen liegt. Allgemein gesagt, kann man sagen, dass die Tore sich dann öffne n werden, wenn man Akzeptanz und Liebe fühlen kann, und man die Fähigkeit hat ein Paradox in sich vereinen zu können. Frage: Was braucht es Deiner Meinung nach für persönliche Voraussetzungen, damit meditieren oder Satsang für den einzelnen fruchtbar ist? Ilona Selke: Es benötigt ein starkes Interesse an unserer höheren Entfaltung, um der göttlichen Kernkraft näher zu kommen. Man könnte auch sagen, dass die Liebe Gottes unsere beste Motivation ist. Aber egal welche Motivation uns auf den Weg bringt, das Erforschen der tieferen Bewusstseinsebenen erweckt von allein ein immer tiefer werdendes Wissen und eine tiefere Entfaltung in uns. Frage: Siehst Du auch Gefahren auf diesem Weg? Ilona Selke: Man muss sich die Lehrmeister schon gut anschauen. Die impliziten Glaubenssätze sind anfänglich etwas unsichtbar. Bei vielen Wegen herrschen oft exclusive Glaubenssätze, das heißt, dass sie sich allen anderen Wegen überlegen fühlen und oft auch starke Bindung des Schülers an den Lehrer oder an den Weg verlangen. Wenn eine Lehre uns versucht Angst zu machen, sollten wir den Gedanken hegen uns von der Lehre abwenden zu wollen, und sollte der Weg es nicht begrüßen, dass wir uns anderweits weiterentfalten, dann sollte man diese Lehre links liegen lassen. Die psychologische Bindekraft eines Weges, oder eines Lehrers ist enorm und kann uns Jahre lang auch festhalten. Da muss man nicht weit suchen um ein Beispiel zu finden. Man nur sich nur das Christentum anschauen. Wieviele Christen trauen sich nicht allein mit der göttlichen Kraft in Verbindung zu treten, weil es impliziert in der Lehre als unmöglich erachtet wird, da der Mensch an sich schon ein Sünder ist, also „nicht Ganz“ ist. Andere Christen sind so von der Vorstellung der Hölle und des Teufels traumatisiert, dass sie sich kaum trauen, auf ihre innere Stimme zu hören, geschweige denn Vorstellungsübungen zu machen. Das ist in den USA und in Frankreich noch weiter verbreitet als in Deutschland. Es gibt aber auch Pfade, die auf östlichen Lehren basieren, die mit Verunsicherungen drohen, wenn man den Weg verlassen wollte. Selbst der gesegnete Dalai Lama warnt seine tibetischen Mönche davor. Aber gerechter Weise sagt er auch einem jeden Westler, dass er auf dem Pfad bleiben soll, der seinem eigenen Kulturhintergrund entspricht. Ich persönlich finde, dass eine multi-facettierte Selbstentwicklung und ein Training, dass es einem ermöglicht seine eigene innere Stimme immer besser wahrzunehmen, der beste Weg ist. Frage: Fühlst Du Dich manchmal auch hilflos bei der Vermittlung dieser Lehre, dieser Methode? Ilona Selke: Nein! Ich bin eher begeistert wie weise die Seele ist. Wir brauchen uns nur auf natürliche Weise dem inneren Licht zu öffnen, der Rest geschieht von allein. Es bedarf allerdings guter Methoden, die sich eher der organischen Weisheit hingibt, anstatt komplexe, aber erfolglose Konzepte zu vermitteln. Jeder fängt da an wo er gerade steht, und jeder geht gerade seinen eigenen nächsten Schritt. Ich habe durch meine letzten 20 Jahre des Unterrichtens erfahren, dass die innere Kraft des Lebens so stark ist, dass man sich wirklich nur dieser organischen Kraft öffnen muss um sich zu entfalten. Durch die Tracking Methode von Holographic Imaging habe ich erlebt, wie weise das Ìnnenleben ist, und wie es uns von innen her überzeugt. Ebenso bei dem Unterrichten von Seelenbewusstsein, bin ich immer beeindruckt, wie schnell Teilnehmer sich zurecht finden. Zum einen hat es auch damit zu tun, dass ich davon ausgehe, dass sie es schaffen. Die Lebenskraft ist kraftvoll und weise. Sicher ist es in Krisenmomenten hilfreich um innere wie äußere Hilfe zu bitten. Aber wir selbst sind viel weiser und kraftvoller als wir uns manchmal eingestehen. Und wenn ein Mensch schon mal verbissen an seinem Ego festhält, so vertraue ich dem Leben einen jeden von uns in seiner Zeit den nächsten Entwicklungsschritt gehen zu lassen. Die Natur und das Leben selbst sind die eigentlichen Lehrer. Frage: Was hast Du für eine Einstellung zu Schmerz? Ilona Selke: Schmerz ist unser Lehrer wenn wir mal lange genug nicht auf die leise innere Stimme gehört haben und die Balance aus dem Gleichgewicht geraten ist. Gibt es doch das Deutsche Sprichwort: Wer nicht hören will, muss fühlen. Meist wurde das uns als Kind gesagt, wenn wir nicht „gehorchen“ wollten, mir zum Beispiel von meinen Großeltern. Aber die Weisheit die in dem Satz enthalten ist, weißt auf eine universelle Wahrheit hin: Ein inneres Hören ersetzt ein schmerzhaftes Lernen. Anfänglich lernt die Seele durch Schmerz besser als durch Freude, da sie noch erst einen Erfahrungsschatz aufbaut. Später hingegen ist das positive Gefühl, was man im Voraus schon ahnen kann, viel attraktiver, als der Schmerz des nicht hören Wollens. Schmerz setzt dann ein, wenn man gegen den natürlichen Fluss des Lebens gearbeitet hat. Das kann bewusst oder unbewusst sein. Es ist die Kraft des Lebens, die versucht uns wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Schmerz zeigt uns und wo etwas fehlt, was manchmal notwendig ist, denn nicht immer sind die Konflikte klar bewusst und für uns erkenntlich. Wenn wir mit der syntropischen Kraft, der aufsteigenden Lebenskraft zusammen arbeiten, DANN erleben wir FREUDE anstatt Schmerz. Dieses kann aber erst ab einem bestimmten Entfaltungsstadium stattfinden. Frage: Wie wichtig siehst Du den Beziehungsaspekt, Therapeut – Klient, Guru – Schüler? Ilona Selke: Ich persönlich habe am Besten von Lehrern gelernt, die ich sehr schätzte, die mir gegenüber wohl gesonnen waren, und die das Potenzial in mir ahnen konnten. Es gab andere Lehrer, die ihr Ego durch den Schüler bestätigen wollten, ihre persönlichen Bedürfnisse mit einbrachten, oder gar mit Angst arbeiteten, um in der Führungsposition zu bleiben. Jene Lehrer waren eher ein Hinderniss. Am Anfang jedoch half es mir sehr einen Lehrer zu haben, der mir die Energien vorleben konnte, und mir innerlich sozusagen zeigen konnte, was ich werden wollte. Schließlich und endlich wurde ich dann auf meine eigenen Füße gestellt, und orientierte mich dann an dem inneren Lehrer, der inneren Weisheit, oder gar imaginäre Lehrer oder derartige Energien, an denen ich wachsen konnte. Aus dem Grund muss ein Lehrer recht selbstlos mit dem Schüler, oder Klient, arbeiten, denn der Schüler wird über kurz oder lang weitergehen müssen und den Lehrer hinter sich lassen, wenn er flügge geworden ist. Dies benötigt eine gewisse losgelöste Haltung eines Lehrers, der einerseits vollkommen offen und bereit ist, sich mit dem Schüler zu verbinden, um alles Wissen weiter zu leiten, aber anderseits ihn nicht braucht. Er ist da für ihn und wartet darauf, dass der Schüler seine eigenen Flügel entfaltet, um dann eigenständig weiterzugehen. Aus dem Grund schwebt mir auch eine Art Ashram, oder Mysterium-Schule vor, in der von mehreren Lehrern unterschiedliche Methoden unterrichten werden, die alle zu dem allgemeinen Thema der Selbstentfaltung gehören. Somit entsteht keine Bindung an einen einzigen Lehrer und die Chance, dass der Schüler eigenständig im Prozess der Entfaltung steht, ist wahrscheinlicher. Denn nicht der Lehrer ist steht im Mittelpunkt, sondern die eigenständige, innere Entfaltung des Schülers. Die Autonomie des Schülers, und seine Autonomie ist mir in diesem Leben besonders wichtig. Ich selbst bin da eher wie eine Ente an der das Wasser abperlt, wenn sich schon mal ein Schüler binden will. Es ist nicht mein Lebensideal Abhängigkeiten zu entwickel. Lieber sind mir da Methoden, die ein Mensch einüben kann, um sie im täglichen Leben zu prüfen, um dann jene zu behalten, die für ihn funktionieren. Für manche Seelenentwicklungen allerdings mag es notwendig sein, eine starke Bindung mit einem Lehrer einzugehen, um sie dann später loszulassen, denn ohne diese Bindung wären sie weniger geneigt ihr Bestes zu geben. Die Chance dass dieses Bindungsverhältnis missbraucht wird, haben wir zu genüge in den neusten Aufdeckungen der Kirche gesehen, wie auch den Aufdeckungen der verschiedensten Lamas und Gurus, die sexuelle Hingaben einforderten oder anzogen. Die Aufgabe des Selbst zu einer anderen Person scheint mir kein guter Weg zu sein. Aber eine tiefe Herzoffenheit zwischen Schüler und Lehrer dient dem Lernen ungemein. Es gibt Wege, die die Hingabe an den Guru, Meister, oder Retter (Jesus zum Beispiel), lebend oder nicht, pflegen, um eine Hingabe an die göttliche Kraft zu üben, die dem Menschen ansonsten als zu abstrakt und unvorstellbar vorkommen würde. So brauchen manchen Menschen den Weg der Religion, wohingegen andere dies als zu archaisch empfinden. Jeder hat seine eigenen Bedürfnisse, und es gibt kein Allgemeinrezept für alle. Auf alle Fälle ist es anfänglich immer am Einfachsten, wenn man mit einem Lehrer, der die Schwingungsfrequenz selbst schon beherrscht, zusammen das neue Wissen und die Entwicklungsschritte energetisch einüben kann, die man erlernen möchte. Man lernt oft durch die innere Abguckmethode. Es kommen Informationen und Stimulationen auf subtilen Ebenen zum Schüler von dem Lehrer herüber, die nicht durch Worte alleine transportiert werden können. Frage: Möchtest Du sonst noch gerne etwas zu diesem Thema mitteilen? Ilona Selke: Jede Entwicklungsphase benötigt unterschiedliche Methoden. Jeder Mensch ist an einer anderen Entwicklungsstelle und somit gibt es kein Allgemeinrezept. Es gibt verschiedene Ebenen auf denen wir gleichzeitig an uns arbeiten können, wie oben erwähnt. Das ist mein persönlicher Weg gewesen. Man kann einer spezifischen Gedankenschule folgen, und auch gleichzeitig an sich psychologisch mit einer anderen Methode arbeiten. Sie sind nicht gegenseitig ausschließend. Es bewährt sich langanhaltende Ausdauer und Übung anzuwenden. Übung macht den Meister. Manche Menschen flattern wie ein Schmetterling von Angebot zu Angebot, ohne dabei in die Tiefe der Erfahrung zu gelangen. Man sollte sich breit gefächert informieren, und dann mit einem Weg, mit einer Lehre, die einem zusagt, sich länger auseinander setzen. Gesunde Ernährung, Fitness, Psychotherapie zur Selbstentfaltung, und ein spirituelles Training gehören alle zu einem gesunden Ganzen. Man kann sich diese Elemente von unterschiedlichen Quellen zusammenstellen und in sich vereinigen. Die göttliche Kraft ist die Quelle aus der letztendlich alles stammt und zu der wir uns zurücksehnen. Manche Wege bieten diese unterschiedlichen Zweige gleichzeitig an. Jedoch sollte man sich von Wegen zurückhalten, die von einem Exclusive Zugehörigkeit fordern. Dies ist leider meistens mit allen Religionen und Wegen der Fall, und leider deshalb auch die Falle. Ob es das Christentum ist, oder andere Wege, so einige behaupten, dass sie der einzig wahre Weg sind und drohen mit Verlusten, sollte man sich anderweitig orientieren. Dies ist leider oft ein zweischneidiges Schwert. Es erlaubt uns zwar intensiven Fokus, und intensives Lernen, führt aber leider oft zur innerlichen Abhängigkeit, Wahrheitsverlust, übertriebenem Wertgefühl und Selbstwichtigkeit. Je mehr man auf die innere Stimme hört und lernt diese wahrzunehmen, desto besser stehen die Chancen wirklich zu wachsen. In dem Sinne wünsche ich dem Leser eine gesunde Entfaltung, die alle Elemente beinhaltet, die zur wachsenden Selbstrealisation und Gotteswahrnehmung führen. Text verlinken
|